AD(H)S
Wenn das Telefon klingelt, steigt die Panik auf, das Lächeln verschwindet. Schon wieder die Schule, Ihr Kind ist unkonzentriert, stört schon wieder die Mitschüler oder zeigt vielleicht sogar aggressives Verhalten? Auch zu Hause ist das Familienleben empfindlich gestört? Die Nerven liegen blank und Sie wissen sich keinen Ausweg mehr aus der negativ Spirale? Die Diagnose ADS/ADHS steht im Raum!
ADS steht dabei für „Aufmerksamkeitsdefizitstörung“ bzw. ADHS für "Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätsstörung".
ADS/ADHS
Kinder mit ADHS sind aufmerksamkeitsschwach, unkonzentriert, impulsiv und motorisch unruhig. Die Symptome müssen vor dem Einschulungsalter begonnen haben.
ADHS-Kinder können durch eine Filterschwäche wichtige von unwichtigen Reizen schlecht unterscheiden, dadurch kommt es sehr schnell zu einer Überlastung ihrer Aufnahmekapazität.
Kinder vom Typ des ADS sind dagegen überwiegen aufmerksamkeitsgestört und gar nicht so sehr hyperaktiv oder impulsiv. Sie wirken meist eher verträumt und "nicht erreichbar".
Häufig kommen zu dieser Symptomatik auch noch Lernstörungen, sowie Teilleistungsschwächen beim Lesen und Schreiben dazu, welche eher eine Folge des AD(H)S ist als die Ursache. Hier muss erst der Kinderarzt eine eindeutige Diagnose stellen. (Siehe dazu auch Thema Lernbegleitung)
Wie können wir Ihnen und Ihrem Kind nun wieder ein Lächeln zurück zaubern?
Der Wichtigste Teil meiner Hilfe ist immer die Aufklärung und Beratung (Psychoedukation) der Eltern bzw. der Hauptbezugsperson(en). Ab dem Schulalter ist es sinnvoll auch Ihr Kind selbst in individuell angemessener Form über die Entstehung, die Krankheitsanzeichen, den vermutlichen Verlauf sowie die Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.
Ursache für die Entstehung einer ADS/ADHS kann neben einer genetischen Veranlagung oder Umweltfaktoren wie Erziehung und Medien-Konsum auch ein gestörtes Gleichgewicht von den Botenstoffen Noradrenalin und Dopamin im Gehirn sein. Sie stehen an den Stellen, an denen sie benötigt werden, nicht in ausreichender Menge zur Verfügung, dadurch wird die Übertragung von Signalen gestört. Der Grund für den schnelleren Abbau von Dopamin im Gehirn ist ein geminderter Blutzuckerverbrauch in den vorderen Hirnabschnitten, so wird das Gehirn weniger stark durchblutet und die rechte, vordere Hirnregion ist weniger aktiv. Das Zusammenspiel von Aufmerksamkeits- und Motivationssystem ist beeinträchtigt.
Um Sie und Ihr Kind zu unterstützen gehe ich also auf die konkreten Problemsituationen ein, hierbei berücksichtige ich besonders die individuellen familiären Bedingungen und Belastungen. Vor allem die Anwendung positiver Verstärkung bei erwünschten Verhaltensweisen durch ein Belohnungssystem (positive Verstärkung) wird geübt. Ergänzend dazu sollen Sie und ihr Kind (wenn es im entsprechenden Alter ist) auch lernen, sich selbst zu beobachten und zu beurteilen, um so ihre negativen Reaktionen zu kontrollieren. Denn bei all dem Frust über die Dinge, die nicht funktionieren, sollten Sie niemals aus dem Blick verlieren, welche positiven Eigenschaften Ihr Kind hat. Häufig sind grade Kinder mit einer ADS/ADHS sehr kreativ und begeisterungsfähig für bestimmte Themenbereiche. Eine weitere liebenswerte Eigenschaft ist ihre große Ehrlichkeit gepaart mit einem hohen Maß an Gerechtigkeitssinn.
Diese Maßnahmen sollten helfen Ihr Familienleben zu entspannen und auch mit der Diagnose weiter lächeln zu können.